Stadt- Bahnperspektiven: Wirkungsabschätzung der räumlich-funktionalen Aufwertung des Bahnhofsbereiches Krefeld-Uerdingen
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6    Wirkungsabschätzung der räumlich-funktionalen Aufwertung des Bahnhofsbereiches Krefeld-Uerdingen

6.1   Datengrundlagen und Ausgangssituation

Als Grundlage für die in diesem Kapitel vorgenommene Abschätzung der Fahrgastzahlenentwicklungen werden die in den vorherigen Kapiteln gesammelten Untersuchungsergebnisse und Erfahrungswerte verwendet. Die wichtigsten Ergebnisse sind dabei die Untersuchungsergebnisse der ILS-Studie und die Erfahrungswerte aus den USA (Kapitel 2) sowie die Ergebnisse der Passantenbefragung in Uerdingen (Kapitel 4). Einige ergänzende Ausgangsdaten für den Bahnhof Uerdingen werden nachfolgend zusammengefasst.

Die letzte VRR-Fahrgastzählung für den Bahnhof Uerdingen wurde im Jahr 1996 durchgeführt. Dabei wurden netzbezogen Fahrgäste in den Zügen über den Tag verteilt befragt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 6.1 aufgeführt. Die Anteile der einzelnen Verkehrsmittel im Zubringerverkehr decken sich nur zum Teil mit den Ergebnissen der durchgeführten Passantenbefragung in Krefeld-Uerdingen (siehe Abschnitt 4.2). Da der Stichprobenumfang der Befragung aber zu gering ist, um repräsentative Aussagen für den Bahnhof Uerdingen, vor allem aber die Fahrgastzahlen, zu treffen, werden für die folgenden Berechnungen die Ergebnisse der VRR-Fahrgastzählung verwendet.

Verkehrsmittel im
Zubringerverkehr
Ein- und Aussteiger [abs.] Anteil [%]
Bus/Straßenbahn 244 22 %
Fahrrad/Mofa 61 6 %
Nahverkehr (Umsteiger) 31 3 %
Pkw (Fahrer) 89 8 %
Pkw (Mitfahrer) 72 7 %
zu Fuß 592 54 %
insgesamt 1089 100 %
Tabelle 6.1: Ein- und Aussteiger pro Werktag am Bahnhof Uerdingen [VRR Zählung, 1996]

Die Modal Split Anteile im Binnenverkehr betragen in Krefeld 15 % Fußgängerverkehr, 20 % Fahrradverkehr, 13 % öffentlicher Verkehr und 52 % motorisierter Individualverkehr [vgl. Krefeld 1998a, S. 32/34]. Auf den Relationen Krefeld - Viersen - Mönchengladbach und Krefeld - Duisburg, die von der künftigen S-Bahn abgedeckt werden, beträgt der ÖV-Anteil im Berufspendelverkehr zur Zeit im Durchschnitt 14 %. Der Pkw-Besatz beträgt in Krefeld im Durchschnitt 516 Pkw je 1000 Einwohner [Düsseldorf]. Damit liegt dieser Wert im Bereich der Werte für den Pkw-Besatz in den Untersuchungsgebieten der ILS-Studie von 488 bis 530 Pkw je 1000 Einwohner [ILS 1998, S. 25], so dass die Ergebnisse dieser Untersuchung auf die Situation in Krefeld übertragen werden können.

Weitere wichtige Faktoren für die Abschätzung der Fahrgastzahlen am Bahnhof Uerdingen wie die Funktionen im Bahnhofsumfeld, die Einwohnerzahlen und Arbeitsplätze im Einzugsbereich, das Parkplatzangebot am Bahnhof und die verfügbaren ÖV-Verbindungen (Anbindungsqualität) wurden in Kapitel 5 ausführlich beschrieben. Die Konkurrenzsituation zwischen Schienenverkehr und MIV konnte nur für den unmittelbaren Bahnhofsbereich dargestellt werden. Weitere Einschränkungen für den MIV im Zielgebiet der Bahnnutzer sind zwar möglich, können aber an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt werden. Generell bestehen in Krefeld jedoch keine umfangreichen Restriktionen für den MIV, da diese auf Grund der Konkurrenzsituation zwischen den benachbarten Städten des Großraums Rhein-Ruhr nicht durchzusetzen sind.

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